Die Hälfte der neuen Stromerzeugungskapazitäten im Jahr 2022 soll aus Solarenergie stammen

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ENERGIEWIRTSCHAFT
Nach Angaben der U.S. Energy Information Administration (EIA) wird fast die Hälfte der geplanten Kapazitätserweiterungen im Jahr 2022 auf Solarenergie entfallen.

Die EIA geht davon aus, dass in diesem Jahr 46,1 GW an neuer Stromerzeugungskapazität in das US-Stromnetz eingespeist werden. Rund 21,5 GW (46 %) davon entfallen auf Solarprojekte, 9,6 GW (21 %) auf Erdgasprojekte und 7,6 GW (17 %) auf Windkraftanlagen. Die EIA geht davon aus, dass weitere 5,1 GW (11 %) aus Energiespeicherprojekten stammen werden.

Nach Angaben der Behörde werden weitere 5 % der für 2022 geplanten zusätzlichen Stromkapazität des Landes von zwei neuen Reaktoren im Kernkraftwerk Vogtle in Georgia stammen. Einer dieser Reaktoren, Block 3, wurde auf Juni 2022 verschoben, um zusätzliche Zeit für Bau und Tests zu gewinnen. Das lange verzögerte Projekt hat die Projektkosten wiederholt in die Höhe getrieben.

Die Zahlen der EIA zum Kapazitätsausbau stammen aus Monats- und Jahresberichten, die von Entwicklern und Kraftwerksbetreibern eingereicht wurden. In diesen Erhebungen hat die EIA die Entwickler gebeten, Termine für die Inbetriebnahme von Kraftwerken in den nächsten fünf Jahren anzugeben.

 

Die Zahlen aufschlüsseln

Die 21,5 GW an Solaranlagen, die 2022 ans Netz gehen sollen, übertreffen die 15,5 GW des letzten Jahres. Die EIA stützt sich bei dieser Schätzung auf den gemeldeten Zubau bis Oktober 2021 sowie auf den erwarteten Zubau in den letzten beiden Monaten des Jahres 2021. Der meiste Zubau im Jahr 2022 wird in Texas erwartet (6,1 GW oder 28 % des Gesamtvolumens), gefolgt von Kalifornien (4 GW oder 18 %).

Die EIA geht davon aus, dass im Jahr 2022 7,6 GW an Windkraftkapazität ans Netz gehen werden. Das wäre weniger als die Hälfte der rekordverdächtigen 17,1 GW, die im Jahr 2021 ans Netz gingen. Etwa die Hälfte (51 %) der 2022 hinzukommenden Windkraftkapazitäten befinden sich in Texas. Das 999-MW-Windenergiezentrum Traverse in Oklahoma, das größte Windprojekt, das 2022 ans Netz gehen soll, wird voraussichtlich im April seinen Betrieb aufnehmen.

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Von den 9,6 GW erwarteter neuer erdgasbefeuerter Kapazität entfallen 8,1 GW (mehr als 84 %) auf Kombikraftwerke und 1,4 GW auf Verbrennungsanlagen. Rund 88 % der geplanten zusätzlichen Erdgaskapazitäten befinden sich in Ohio, Florida, Michigan und Illinois.

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