Die Kommunen in Deutschland fordern niedrigere Energiepreise

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ENERGIEWIRTSCHAFT
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Der Deutsche Städtetag spricht sich angesichts steigender Energiepreise für weitere Hilfen für Geringverdiener und eine Reform der Stromsteuer und -abgabe aus.

„Wir sind besorgt über die hohen Energiepreise zu Beginn der kalten Jahreszeit“, sagte Städtetagshauptgeschäftsführer Helmut Dedy am Montag der Rheinischen Post.

„Die Bundesregierung sollte den Betroffenen mit einer Strompreisstütze und einem Wohngeld unter die Arme greifen.“

Niemand solle im Winter in einer eiskalten Wohnung sitzen, weil er sich die Heizung nicht leisten könne, so Dedy weiter.

Vor allem der Städtetag setzt sich für eine Erhöhung des Heizkostenzuschusses im Wohngeld für einkommensschwache Familien ein.

„Das betrifft fast 660.000 Wohnungen in Deutschland, davon allein 153.000 in Nordrhein-Westfalen“, so Dedy weiter.

Mit der Erhöhung der CO2-Steuer im vergangenen Jahr hat der Staat einkommensschwachen Haushalten zusätzlich geholfen, indem er Wohngeldempfängern die Heizkosten erstattet hat.

Dies könnte, so Dedy, als Modell für den kommenden Winter dienen.

Die Energiekosten sind um 25 % gestiegen

In Deutschland sind die Kosten für das Heizen einer Wohnung im letzten Jahr erheblich gestiegen. Der Strompreis ist im Oktober auf 7,01 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, nachdem er Ende 2020 auf einem 15-Jahres-Tiefstand von 5,44 Cent pro Kilowattstunde lag.

Für einige Haushalte bedeutet dies, dass ihre monatlichen Kosten innerhalb eines Jahres um 25 % gestiegen sind.

Leonora Holling vom Bund der Energieverbraucher erklärte gegenüber der Tagesschau, dass die Energiekosten der Verbraucher auf dem besten Weg seien, ihren bisherigen Höchststand von 2008 zu übertreffen, als sie 8,09 Cent pro Kilowattstunde erreichten.

Die deutschen Netzbetreiber teilten am 15. Oktober mit, dass die Regierung die EEG-Prämie senken wird, um notleidenden Familien zu helfen.

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Ab dem 1. Januar 2022 wird die grüne Umlage, mit der erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie finanziert werden, um mehr als 40 % auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Das ist der niedrigste Stand der Umlage seit fast zehn Jahren.

„Wir freuen uns, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr gesenkt wird“, so Dedy. „Das ist aber nicht ausreichend. Die EEG-Umlage sollte von der künftigen Bundesregierung abgeschafft werden.“

SPD, Grüne und FDP, die derzeit über eine Regierungskoalition verhandeln, haben erklärt, dass sie die Finanzierung der EEG-Umlage über die Stromrechnung so bald wie möglich beenden wollen.

Die drei Parteien machten keine Angaben dazu, wann die Umlage vollständig abgeschafft werden soll und wie die erneuerbaren Energien nach der Abschaffung der Umlage finanziert werden sollen.

Der Städtetag fordert nun mehr Tempo und fordert die neue Regierung auf, „das System der Stromsteuern und -abgaben zu ändern“.

Mit dieser Reform solle die Regierung versuchen, die Entwicklung und Akzeptanz grüner, erneuerbarer Energiequellen zu fördern.

„Es hilft auch der Wirtschaft, wenn wir das tun“, betonte Dedy.

Das aktuelle Szenario der explodierenden Kosten, so der Städtetag, mache deutlich, dass man sich so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen mit ihren stark schwankenden Preisen unabhängig machen müsse.

Die deutlich gestiegenen Gas- und Strompreise stellen nach Ansicht der Wirtschaftsverbände ein größeres Risiko für die deutsche Wirtschaft insgesamt dar.

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