ENERGIEWIRTSCHAFT
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Die Ampelkoalition hat das Ziel, dass bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Der Beitrag dieser Energien wächst stetig: Vorläufigen Daten zufolge haben sie in der ersten Jahreshälfte 52 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt.
Die Rolle erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne in der deutschen Stromversorgung hat weiter an Bedeutung gewonnen. Im ersten Halbjahr belief sich ihr Anteil auf etwa 52 Prozent. Nach ersten Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) entspricht dies einer Steigerung von drei Prozentpunkten gegenüber dem ersten Halbjahr 2022.
Besonders im Mai war der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch mit 57 Prozent aufgrund des sonnigen Wetters außergewöhnlich hoch. Photovoltaikanlagen haben in diesem Monat eine Rekordmenge an Strom erzeugt, die im Juni möglicherweise sogar noch übertroffen wird. Rund 42 Prozent des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms stammten von Windrädern an Land, etwas mehr als ein Viertel von Solaranlagen, dazu trugen auch Biomasse, Offshore-Windanlagen und Wasserkraft bei.
Der Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne ist ein zentraler Bestandteil der Bundesregierungsstrategie zur Erreichung der deutschen Klimaschutzziele und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas. Um diesen Ausbau zu beschleunigen, wurden umfassende Maßnahmen verabschiedet. Laut den Plänen der Bundesregierung soll im Jahr 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.
Durch Millionen von Elektroautos und Wärmepumpen wird die Stromnachfrage voraussichtlich sprunghaft ansteigen. Frithjof Staiß, Geschäftsführer des ZSW, betonte, dass die Stromerzeugung bereits ab 2035 vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden müsse, um bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen. Das zukünftige Wachstum müsse deutlich schneller erfolgen als in der Vergangenheit.
Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des BDEW, wies auf das Problem des Fachkräftemangels hin. „Schon jetzt haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. In den kommenden Jahren könnte sich diese Situation noch drastisch verschärfen. Deshalb müssen wir mehr junge Menschen, insbesondere auch Frauen, für die Berufe in der Energiewirtschaft gewinnen.“ Sie forderte auch politische Unterstützung in dieser Angelegenheit.