Habeck und die ungenutzten Potenziale: Neutrinovoltaik und Pi Car in Indien

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ENERGIEWIRTSCHAFT
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Bitteres Resümee zum Abschluss des Indien-Besuches von Wirtschaftsminister Robert Habeck: Die bahnbrechende deutsch-indische Kooperation im Volumen von 2,5 Milliarden Euro zur Entwicklung des selbstladenden Elektroautos „Pi Car“ ist dem Grünen-Politiker keinen Blick wert.

„Es ist eines der ehrgeizigsten Projekte des Jahrhunderts, das seiner Verwirklichung näher rückt“, erklärt Holger Thorsten Schubart, CEO der Neutrino Energy Group. „Dass ausgerechnet ein Minister der Grünen diesen Game Changer in der Elektromobilität ignoriert, finde ich unfassbar.“ Es sei gut, dass nach so langer Zeit endlich wieder ein deutscher Wirtschaftsminister nach Indien gereist sei. „Aber es ist nicht nachvollziehbar, wie sich Habeck in Indien abmüht und dabei eine bedeutende Sprunginnovation zwischen Deutschland und Indien verschläft und komplett außer Acht lässt.“

Das deutsch-amerikanische Forschungsunternehmen Neutrino Energy Group und die indische C-MET Pune entwickeln gemeinsam eine revolutionäre Technologie in der Elektromobilität. Die neue Partnerschaft zwischen Indien und Deutschland arbeitet am Elektroauto Pi Car, das seine Energie nicht aus der Ladesäule bezieht, sondern aus der Umgebung – völlig unabhängig von „unehrlichem“ Strom, der aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe kommt. Die Kooperation der Neutrino Energy Group und der indischen Forscher für die völlig neuartige Elektrofahrzeug-Generation beruht auf einer Investition von 2,5 Milliarden Euro für die weitere Forschung und vollständige Entwicklung innerhalb der nächsten drei Jahre.

Die Neutrino Energy Group, die sich mit ihrem weltweiten Team interdisziplinärer Wissenschaftler und Partner der Herstellung umweltfreundlicher und saubererer neuartiger Energien und Technologien verschrieben hat, hatte die Investition in Indien bereits Anfang des Jahres angekündigt. Zusammen mit Rajendrakumar Sharma, Managing Director der SPEL Technologies Pvt. Ltd, setzt die Neutrino Energy Group das Projekt der selbstladenden Pi Cars um.

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Das Pi-Auto wird durch die patentierte Neutrinovoltaik-Technologie mit Energie versorgt. Die Technologie verwendet einfach die unterschiedlichsten Energien aus der Umgebung, Neutrinos und andere unsichtbare Strahlung wie elektromagnetische Wellen und auch Temperaturdifferenzen. In Zusammenarbeit mit einem internationalen Konsortium aus Unternehmen, Forschern und Partnern soll diese Neutrinovoltaik-Technologie künftig auch zur autonomen Energieversorgung in anderen elektrischen Geräten integriert werden, die das Unternehmen ebenfalls entwickelt.

Geleitet wird das Unternehmen von dem Mathematiker Holger Thorsten Schubart und einer Reihe von Wissenschaftlern, unter anderem dem Physiker Dr. Thorsten Ludwig, CTO und technischer Projektleiter für Indien. Die Neutrino Energy Group traf die Vereinbarung mit C-MET Pune, einem führenden Regierungslabor des Ministeriums für Elektronik und Informationstechnologie (MeiTY) in der indischen Regierung. Gegenstand der Vereinbarung sind die Erforschung und Entwicklung kritischer Materialien, wie zum Beispiel wesentlicher Komponenten für die neuen Neutrinovoltaic Power Cubes und das Konzept Pi Car. Das Regierungslabor C-MET unter der Leitung von Generaldirektor Dr. Bharat Kale ist bekannt für sein besonderes Fachwissen auf dem Gebiet der modernen Materialwissenschaften und neuester Erkenntnisse aus dem Bereich der Festkörperphysik.

Darüber hinaus traf die Neutrino Energy Group eine Investitionsvereinbarung mit SPEL Technologies Pvt. Ltd. Damit soll die nötige Unterstützung gewährleistet werden, um die gewünschten Energiespeicher für die Integration in Pi Cars als auch Neutrinovoltaic Power Cubes herzustellen, aber auch andere zukünftige Anwendungen zu leisten. SPEL ist Indiens erster und derzeit noch einziger Hersteller von Superkondensatoren und deren weiterentwickelten Versionen.

Das Pi-Car-Projekt wird auch von Padma Bhushan Dr. Vijay Bhatkar, dem Kanzler der Nalanda Universität, unterstützt. Er gehört zum wissenschaftlichen Beirat der Neutrino Energy Group. Bhatkar ist der „Vater des indischen Supercomputer PARAM“. Sein Fachwissen, seine Ratschläge und die Unterstützung mit Künstlicher Intelligenz werden für die Entwicklung des Pi-Autos und für Indiens Vision und Engagement zur Reduzierung des CO2- Fußabdrucks hin zu vielen neuen grünen Technologien von großem Nutzen sein.

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„Das Pi ist nicht ein spezielles Auto, sondern eine grundsätzlich völlig neue Art, E-Mobilität zu denken“, so Schubart. „Jedes Elektroauto jeglicher Hersteller kann bei Verwendung der Neutrinovoltaic-Technologie auch ein Modell Pi sein. Eine Stunde Parken bei 20 Grad Celsius Außentemperatur, selbst bei völliger Dunkelheit oder gar in einer Tiefgarage, bringt bis zu 100 Kilometer Fahrstrom, ohne dass da ein Ladekabel oder Strom aus dem Netz notwendig ist. Gerade im urbanen Verkehr eine echte Innovation! Wir als Neutrino Energy Group wollen später die Fahrzeuge nicht selbst in großen Stückzahlen herstellen, sondern suchen für die Skalierung den Schulterschluss mit der internationalen Automobilindustrie; auch gerne hier bei uns in Deutschland.“

„Habeck hat absolut Recht, wenn er sagt, dass Deutschland seine starke wirtschaftliche Basis in Indien weiter ausbauen sollte. Aber es verwundert mich wirklich, wie er bei seinen politischen Gesprächen und Firmenbesuchen in diesem Land die Projekte übersehen oder ignorieren kann, die ganz ohne Subventionen und Steuermittel auskommen“, kritisiert Holger Thorsten Schubart. „Ich frage mich, ob es eine bewusste politische Einflussnahme gibt, die vor allem die Unterstützung dort fokussiert, wo bereits Milliarden staatlicher Fördermittel über Jahrzehnte hinweg eingesetzt wurden. Vielleicht werden sogar alternative Initiativen in ihrer Entwicklung beeinträchtigt, weil ein Erfolg der jüngsten Innovationen die Unzulänglichkeiten und die fehlgeleitete Energiepolitik der etablierten Systeme aufzeigen könnte“, äußert Schubart, verbunden mit dem Wunsch an die Verantwortlichen, neue Schlüsseltechnologien vielmehr zum Wohle der Allgemeinheit nach bestem Wissen und Gewissen zuzulassen.

Text: David Kornblum, Gudrun Weise und Michael Postulka

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