Neues Ausschreibungsmodell von Shell, Siemens und Tennet – Offshore-Windenergie an Power-to-Gas-Technologie koppeln

Off Shore Wind Energie
ENERGIEWIRTSCHAFT

Die Unternehmen Shell, Siemens und Tennet haben ein neues Ausschreibungsmodell veröffentlicht.

In diesem erklären sie ihre Bereitschaft, den Ausbau der Offshore-Windenergie zu beschleunigen. Gelingen soll das, indem Power-to-Gas-Technologie und Offshore-Windenergie miteinander verbunden werden.

Klimaziele erreichbar? Das Ausschreibungsmodell

Die Bundesregierung hat sich für den Ausbau erneuerbarer Energien hohe Ziele bis 2030 gesetzt. Klimapolitik soll ehrgeizig betrieben werden. Aus der Sicht von Shell, Siemens und Tennet können diese Ziele durch Offshore-Windenergie alleine nicht erreicht werden. Der Markt bewege sich zu langsam. Neue Impulse könne die Wasserstofferzeugung geben. Speichertechnologie mittels Power-to-X-Anwendungen an den Ausbau von Offshore-Windenergie zu koppeln, ist für Tennet-Geschäftsführer Lex Hartman unausweichlich. Offshore-Windenergie alleine lässt die Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung offen.

In dem Ausschreibungsmodell wird konkret vorgeschlagen, die technische Entwicklung im Bereich der Power-to-Gas-Technologie an den Ausbau der Offshore-Windenergie zu binden. Beide Technologien profitieren in ihrem Entwicklungsstatus laut vorgestelltem Modell voneinander. Power-to-Gas-Technologie ist noch nicht für den Markt reif. Durch die Kopplung an Offshore-Windenergie könne sich das schnell ändern. Anreize für die schnelle Entwicklung der Power-to-Gas-Technologie zur Marktreife sollen dadurch gesetzt werden, indem der Preis für die Wasserstofferzeugung zur Voraussetzung für Zuschläge auf die Ausschreibungen gemacht wird.

Shell, Siemens und Tennet hatten Studie in Auftrag gegeben

Um neue Möglichkeiten zu finden, den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern, hatten Shell, Siemens und Tennet zuvor das Beratungsunterhmen E-Bridge damit beauftragt, eine Studie zu dem Thema durchzuführen. Die Studie kam zu dem Schluss, dass genügend sogenannte Potenzialflächen nicht für Ausschreibungen zur Offshore-Windenergie genutzt werden. Diese Flächen bieten sich für die Errichtung von Offshore-Windanlagen, die mit Anlagen zur Wasserstofferzeugung gekoppelt werden laut der Studie an. Wenn bis 2022 mit den ersten Ausschreibungen begonnen werde, könnten die neuen Anlagen bis 2030 stehen.

LESEN SIE AUCH  Deutschland ist der attraktivste Cleantech-Markt in Europa

Für die Energieforschungsabteilungen der drei Unternehmen ist aus der Studie klar hervorgegangen, dass eine vollständige Konzentration auf den Ausbau erneuerbarer Energien notwendig ist, um fossile Energieerzeugung hinter sich zu lassen. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet würde den in Offshore-Windparks erzeugten Strom transportieren und an Land für die Wasserstofferzeugung zur Verfügung stellen. Als Transport für den Wasserstoff werden bestehende Gasnetze genutzt. Industriebereiche profitieren so von einer verbrauchsunabhängigen Versorgung und die Unternehmen von einem höheren Maß an Flexibilität.

Verwandte Beiträge

Hinterlasse einen Kommentar

Sie müssen eingeloggt sein , um einen Kommentar schreiben zu können.