Die deutsche Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft ist eine zukunftsträchtige Branche, da Privathaushalte und Unternehmen stets eine Energieversorgung benötigen werden. Rund 225.000 Personen finden hier in vielen verschiedenen Berufen ihre Beschäftigung. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der Energiewende befindet sich die Energiewirtschaft in Deutschland im Wandel, was den besonders hohen Bedarf an Fachkräften erklärt.

Unternehmen in der Energiewirtschaft

Öl und Erdgas stellen derzeit noch die wichtigsten Energieträger in Deutschland dar, gefolgt von Kohle, erneuerbaren Energien und Kernkraft.

Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen stellen die Energieverteilung auf die Haushalte und Betriebe meist in Form von Strom und Gas sicher.

Über 2.500 Unternehmen in Form von Stromhändlern, Stromnetzbetreibern und Stromlieferanten sind allein in der Stromwirtschaft tätig. Die Gaswirtschaft umfasst weitere 1.700 Gasspeicher-Gesellschaften, Gaslieferanten oder Gasnetzbetreiber. In der Fernwärmeversorgung sorgen rund 1.500 Unternehmen für die Zufuhr von Gas und Wärme zum Kunden.

Von regionalen Stadtwerken über lokale Stromanbieter bis hin zu global agierenden Energiekonzernen variieren die Unternehmensgrößen von hundert oder weniger Angestellten bis hin zu mehreren tausend Beschäftigten.

Auswirkungen der Energiewende

Die für ständigen Wandel anfällige gesellschaftspolitische Dynamik nimmt großen Einfluss auf die deutsche Energiewirtschaft. Der Klimawandel, demografische Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und vor allem die Energiewende bestimmen die Entwicklungen und Handlungsoptionen der Branche.

Der Ausstieg aus der Atomkraft ist in Deutschland schon seit vielen Jahrzehnten ein viel diskutiertes Thema. Der Super-GAU in Fukushima aus dem Jahr 2011 brachte die endgültige Entscheidung zum Ausstieg. Der Beschluss bezieht eine Umwälzung der Energieversorgung durch erneuerbare Energien wie Wind, Sonne oder Biomasse mit ein, die in Zukunft einen Großteil des Bedarfs decken sollen. Hierdurch gewinnen innovative Technologien der Energieerzeugung und neue Lösungsansätze für Speicherung und Transport von Energie an Wichtigkeit. Eine Steigerung der Energieeffizienz und Dezentralisierung der Energieerzeugung sind dringend notwendig.

Die Energiewende bewirkt einen stetigen Zuwachs an neuen Studiengängen und Ausbildungsberufen und schafft neue Arbeitsplätze. Aufschwung und Innovation in der Unternehmenslandschaft und dem Personalmarkt sind zu beobachten. Die Palette potenzieller Arbeitgeber ist breit gefächert: Regionale und überregionale Energieversorgungsunternehmen, Stadtwerke, Handwerksbetriebe, Beratungsunternehmen, Kraftwerkhersteller bis hin zu Ingenieursbüros übernehmen die zahlreichen Aufgabengebiete, die mit der Energiewende einhergehen.

Zukunftsaussichten in der Energiewirtschaft

Die Versorgung der Haushalte mit Gas und Strom gehört zu den Verpflichtungen des deutschen Staates und zählt somit zur sogenannten Daseinsvorsorge. Daraus ergeben sich langfristige Perspektiven und eine hohe Wahrscheinlichkeit auf dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse innerhalb der Branche. Durch Energiewende und Klimawandel stehen in den nächsten Jahrzehnten große Herausforderungen bevor – qualifizierte Fachkräfte sind daher unbedingt notwendig, um diese Aufgaben zu bewältigen. Die Aufgabenbereiche in der Energiewirtschaft sind äußerst vielfältig und die beruflichen Aussichten gelten als sehr attraktiv.