Deutschland investiert zusätzliche 900 Millionen Euro in Ladestationen für Elektroautos und -Lastwagen

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ENERGIEWIRTSCHAFT

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat neue staatliche Förderinitiativen in Aussicht gestellt, um den zögerlichen Ausbau einer adäquaten Ladeinfrastruktur für Elektroautos und Lastwagen zu beschleunigen. „Demnächst werden wir zwei zusätzliche Unterstützungsprogramme ins Leben rufen, die private Haushalte bei der Einrichtung von Ladestationen mit eigener Stromversorgung und Unternehmen bei der Errichtung von Schnellladeinfrastrukturen unterstützen sollen“, so Wissing. Ein Programm konzentriert sich auf das Laden in privaten Wohnanlagen durch die kombinierte Förderung von Ladestationen, Photovoltaikanlagen und Speichern. Es soll mit bis zu 500 Millionen Euro unterstützt werden und im Herbst 2023 in Kraft treten.

Weitere 400 Millionen Euro sind für den Aufbau von Schnellladeinfrastrukturen für gewerblich genutzte Pkw und Lkw vorgesehen. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur schätzt, dass etwa 60 bis 85 Prozent aller Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden, so die ARD. Das Ministerium erwartet eine hohe fünfstellige Anzahl von Anträgen aus privaten Haushalten und wird die Höhe der potenziellen Einzelförderung zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben, berichtet die ARD.

Um die hartnäckig hohen Emissionen des Verkehrssektors zu reduzieren, plant die Regierung, dass bis 2030 15 Millionen vollelektrische Pkw auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. Da der Mangel an Ladestationen oft als Hindernis für dieses Ziel gesehen wird, kündigte die Regierung Ende 2022 einen „Masterplan Ladeinfrastruktur“ an, der die Basis für eine Million Ladepunkte bis zum Ende des Jahrzehnts schaffen soll. Allerdings herrscht Uneinigkeit in der deutschen Energie- und Autoindustrie, ob das Ziel von einer Million Ladepunkten für Elektroautos bis 2030 tatsächlich notwendig ist. Der Energiewirtschaftsverband BDEW argumentiert, dass sich die Ladekapazitäten der Fahrzeuge seit 2019 verdreifacht haben, so dass mehr Fahrzeuge pro Tag an einer Ladesäule laden können und weniger Ladepunkte erforderlich sind.

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