Gutachten-Deutschland kann seinen gesamten Energiebedarf in 10-15 Jahren mit erneuerbaren Energien decken

city-3021474_1920 (1)
ENERGIEWIRTSCHAFT

Der gesamte Energiebedarf in Deutschland kann in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren allein durch erneuerbare Energien gedeckt werden, so ein neues Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Voraussetzung dafür ist, dass die deutschen Ausbauziele für Wind- und Solarenergie deutlich erhöht werden, schreiben die Autoren.

Eine besonders wichtige Rolle spiele dabei die Onshore-Windenergie, so das DIW, das auch den Ausbau von Windparks – vor allem im Süden des Landes – fordert.

„100 Prozent erneuerbare Energien sind technisch möglich und wirtschaftlich effizient – und vor allem dringend notwendig, um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können“, sagt Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt beim DIW Berlin.

Nach den Berechnungen könnte nicht nur der Strombedarf, sondern der gesamte Energiebedarf hierzulande mit erneuerbaren Energien gesichert werden.

Um eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien zu erreichen, müssten EU, Bund und Länder vor allem bei der Netzplanung enger und besser koordiniert zusammenarbeiten, schreiben die Autoren.

Zudem sei die Integration in das europäische Stromnetz notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene sehen die aktuellen Netzausbaupläne einen hohen Anteil an fossiler Erdgasverstromung sowie an Atomstrom vor. „Das sind die Schatten der Energiepolitik von gestern – jetzt müssen wir dringend auf morgen umstellen“, sagte Kemfert.

Deutschland hat sich für 2030 einen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien am Strommix zum Ziel gesetzt. Wegen eines möglichen schnellen Ausstiegs aus der fossilen Stromerzeugung fordern Industrievertreter und Umweltverbände jedoch eine Anhebung des Ziels auf mindestens 70 Prozent bis zum Ende des Jahrzehnts.

LESEN SIE AUCH  Russland will Fördermittel für grüne Energie um 22% kürzen- Kommersant

Verwandte Beiträge